Einblick in den stillgelegten DIDO 2017

Forschungsreaktor FRJ-2

Der FRJ-2 war ein Forschungsreaktor der DIDO-Klasse, in dem als Moderator und zur Kühlung Schwerwasser (D2O) in einem geschlossenen Tank benutzt wurde. 

Im November 1962 wurde er mit einer Leistung von 10 MW in Betrieb genommen. Durch Ausschöpfung vorhandener Reserven erfolgte 1967 eine Leistungserhöhung auf zunächst 15 MW und 1972, nach entsprechenden Umbau- und Ertüchtigungsmaßnahmen, eine weitere auf 23 MW. 

Er war bis zur Inbetriebsetzung der Forschungsneutronenquelle Heinz Maier-Leibnitz (FRM II) in Garching jahrzehntelang die stärkste Forschungsneutronenquelle in Deutschland. 

Der FRJ-2 wurde in den ersten zwei Jahrzehnten vornehmlich zur Weiterentwicklung von Reaktorwerkstoffen und zur Optimierung der Reaktorsicherheit verwendet. Später lag der Schwerpunkt seiner Nutzung als Strahlrohrreaktor in der wissenschaftlichen Grundlagenforschung zur Untersuchung der Struktur der Materie. Neben diesen Anwendungen wurde ab 2001 am FRJ-2 eine von vier Produktionsanlagen in Europa zur Herstellung von Technetium-99 für die Diagnostische Radiologie betrieben. 

Der Genehmigungsbescheid zur Stilllegung und zum Rückbau der Reaktoranlage FRJ-2 wurde am 20. September 2012 durch die zuständige Genehmigungsbehörde in Nordrhein-Westfalen erteilt. Der Rückbau wird mit einer einzigen Genehmigung nach § 7 Abs. 3 Atomgesetz bis zur „Grünen Wiese“ erfolgen.