Die anfallenden Reststoffe und Abfälle aus dem Rückbau der kerntechnischen Anlagen müssen fachgerecht konditioniert und entsorgt werden. Zur sicheren Bewältigung dieser Aufgaben stehen JEN vielfältige Behandlungs- und Entsorgungseinrichtungen zur Verfügung. Von der Anlieferung bis zur Freigabe der Reststoffe und Abfälle sind alle erforderlichen Anlagen für den sicheren Umgang mit diesen Stoffen vorhanden.
Dazu zählen unter anderem:
- Dekontaminationsanlage
- Stahlkiesstrahlanlage
- Brecher
- Hochdruckpresse
- Verbrennungsofen
- Großverdampfer
- Schmelzofen
- Messeinrichtungen
Erfüllen dekontaminierte Stoffe nach der Behandlung nicht die Kriterien zur uneingeschränkten Freigabe, so stehen verschiedene Lager für schwach- (LAW) oder mittelaktive (MAW) Abfälle in ausreichender Menge zur Verfügung. Ist die Verbringung in ein Endlager wie beispielsweise Schacht Konrad vorgesehen, so steht auch für diese Aufgabe eine entsprechende Anlage bereit mit der die endlagergerechte Verarbeitung der Abfälle garantiert ist.
Neben der Behandlung von Stoffen aus den eigenen Nuklearanlagen bietet die neue Gesellschaft auch Dienstleistungen wie Dekontamination, Konditionierung, Nachkonditionierung von Altgebinden sowie analytische Untersuchungen für Dritte an.
Verarbeitung schwachradioaktiver Abwässer und Konzentrate
Zur Verarbeitung schwachradioaktiver Abwässer, Konzentrate und Schlämme stehen in der sogenannten Nasslinie eine Verdampfer- und eine Trockneranlage zur Verfügung.
Hauptkomponenten der Verdampferanlage sind die Behälteranlage und der Zwangsumlaufverdampfer mit Brüdenkompression. Die Trockneranlage für radioaktive Abwasserkonzentrate TORA ist ein zweistufiger Trockner zur Erzeugung eines endlagerfähigen, thermisch stabilen Trockenproduktes.
Die Tockneranlage TORA
Die Trockneranlage für radioaktive Abwasserkonzentrate TORA dient der Trocknung von Verdampferkonzentraten, Chemieklärschlämmen, Fällschlämmen etc. Ziel der Trocknung ist die Erzeugung eines endlagerfähigen Trockenprodukts.
Die TORA besteht im Wesentlichen aus:
- der Aufbereitungsstufedem Wirbelschichttrockner
- Trocknung im Wirbelbettder Temperschnecke
- Exotherme Reaktionen bis 300 °C
Technische Daten der TORA:
- Stufiger Trockner
- spezifischer Durchsatz: 100 l/h
Betriebstemperaturen:
- Wirbelschicht (Eintritt: 220 °C / Austritt: 135 °C)
- Prozesstemperatur bis zu 250 °C
- beheizte Förderschnecke bis 300 °C
- Produkt: Granulat, thermisch stabil
Der Schachtofen JÜV 50/2 ist eine Mehrkammer-Verbrennungsanlage für radioaktive Fest- und Flüssigabfälle.
Der Ofen gliedert sich in folgende Teilbereiche:
Aufgabestation mit Handschuhbox
Schleuse
Pyrolysekammer
Hauptbrennkammer
Nachbrennkammer
Aschetrichter
Der Nachbrennkammer ist die Abgasstrecke nachgeschaltet, in die u.a. ein zweistufiger Wäscher sowie Gebläse und Schwebstofffilter integriert sind. Der Mehrkammer-Schachtofen dient der Verbrennung von Feststoffabfällen. Gleichzeitig können Ionenaustauscherharze, Öle und Lösemittel mit verbrannt werden. Die Verbrennungsrückstände werden der Hochdruckverpressung zugeführt.
Technische Daten der Verbrennung:
Genehmigter Jahresdurchsatz
- Festabfälle: 240 Mg
- Flüssigabfälle: 40 Mg
Durchsatz
- Festabfälle: 50 kg/h
- Flüssigabfälle: 5 – 15 l/h
- Harze: 30 – 40 kg/h
Betriebstemperaturen
- Hauptbrennkammer: 850 – 1.200 °C
- Abgaswäscher: 75 °C
- Kamineintritt: 100 °C
Jährliche Bekanntmachung zur Verbrennungsanlage
Berichtsjahr 2016
Berichtsjahr 2017
Berichtsjahr 2018
Berichtsjahr 2019
Berichtsjahr 2020
Berichtsjahr 2021
Berichtsjahr 2022
Berichtsjahr 2023