TEXTOR
- Rückbau abgeschlossen -

TEXTOR füllte die Halle voll aus und erstreckte sich über etwa 10 Meter.

TEXTOR war ein Kernfusionsexperiment vom Typ Tokamak für technologieorientierte Forschung auf dem Gebiet der Plasma-Wand-Wechselwirkung. Dies umfasste sowohl die detaillierte Untersuchung von Teilchen- und Energieaustausch zwischen dem Plasma und der Wand der Brennkammer als auch Maßnahmen zur Optimierung dieser Wand und des mit ihr in Kontakt stehenden Plasmarandes. Ziel war es, die Materialabtragung, die Freisetzung von Verunreinigungen und den Einfluss von Verunreinigungen auf den Plasmakern auf tolerierbare Werte zu reduzieren. Um dem gerecht zu werden, hatte TEXTOR einige wichtige charakteristische Eigenschaften:

TEXTOR bestand aus Spulen, die in der Mitte zusammengehalten wurden. Im Rückbau wurde jede Spule einzeln entfernt.

  • ausgezeichneter Zugriff für Diagnostiksysteme auf wandnahe Bereiche,
  • große Gefäßöffnungen für den Einsatz von Methoden zur Beeinflussung des Plasmarandes,
  • Einrichtungen zum Heizen des Gefäßes und der inneren Wand (Liner),
  • Vorrichtungen zum Austausch des Liners.

In mehreren Erweiterungsschritten wurde TEXTOR mit den folgenden Einrichtungen ausgestattet:

  • Zusatzheizsysteme (Neutralteilcheninjektion, Hochfrequenzheizung, Mikrowellenheizung),
  • Toroidaler gepumpter Limiter,
  • ertüchtigte Magnetisierungsspule,
  • Dynamischer Ergodischer Divertor (DED)

Der Rückbau

Im Jahr 2016 begann die JEN mit dem Rückbau des TEXTOR. Die Anlage war etwa zehn Meter hoch und erstreckte sich vom Keller über das Erdgeschoss bis zu einer Zwischenebene über dem Experiment. Der enorme Platzmangel und die sehr umfangreiche Elektroversorgung stellten besondere Herausforderungen beim Rückbau dar. Von außen nach innen fanden die Arbeiten in der Projekthalle statt. 

Das Gebäude kann nun für andere Projekte genutzt werden.

Doch auch außerhalb des Gebäudes konnte man den Rückbau verfolgen, so wurden unter anderem Kühltürme abgerissen und entsorgt. Schließlich stand der letzte Schritt des Rückbaus an, der Abriss der Bunkerwand, welche Bestandteil der Betriebsgenehmigung des TEXTOR war. Mit dem 2. März 2018 konnten die Rückbauarbeiten erfolgreich beendet werden. Es folgte die Rückgabe des Gebäudes an das Forschungszentrum Jülich.